HTTP 2.0 ist jetzt für alle Kunden verfügbar

    HTTP 2.0 ist jetzt für alle Kunden verfügbar

    Am 26.06.2016 fanden außerplanmäßige Wartungsarbeiten statt. Im Zuge der Wartungsarbeiten haben wir allen Kunden das neue Feature HTTP 2.0 (Hypertext Transfer Protocol 2.0) aktiviert. Wir möchten Ihnen in diesem Beitrag alle Änderungen mitteilen und Ihnen genauer erklären, was HTTP 2.0 ist und welche Vorteile die neue Technologie bietet.

    Seit der Entstehung des WWW (World Wide Web) haben sich die Webseiten von einfachen zu komplexen Konstrukten entwickelt. Moderne Webseiten bestehen aus vielen Elementen, die der Browser laden und verarbeiten muss, zum Beispiel Bilder, Javascript-Dateien, Schriftarten, CSS-Dateien (Cascading Style Sheets). Auch mit schnellen Internetleitungen kann sich der Ladevorgang spürbar hinziehen, da die Dateien nach dem alten Standard HTTP 1.1 (Hypertext Transfer Protocol 1.1) nach einander heruntergeladen werden und die Internetleitung so nicht ausgelastet wird.

    Für jede einzelne Datei wird eine neue TCP-Verbindung (Transmission Control Protocol) nach und nach aufgebaut. Zuerst wird die index.html per GET heruntergeladen. Sobald der Quellcode vorliegt, prüft der Browser, welche Dateien noch nachgeladen werden müssen. Dazu baut der Browser für jede einzelne Datei eine neue TCP-Verbindung auf. Wie lang sowas dauern kann, wissen sicherlich noch einige Computeranwender aus den Zeiten als es nur einen CPU-Kern (Central Processing Unit) gab. Erst die Einführung von mehreren CPU-Kernen machte den PC seinerseits zum Rechenkünstler. Einige kennen auch die nachgesagten Fähigkeiten bei Frauen, mehrere Aufgaben zur selben Zeit ausführen zu können, die Multitasking Fähigkeit.

    Federführend bei der Weiterentwicklung, war der Suchmaschinenmarktführer Google®, der neuen Schwung in die Entwicklung gebracht hatte und HTTP 2.0 als erstes in den hauseigenen Browser Google® Chrome integrierte. Der Browser kann mit HTTP 2.0 auf einer einzigen TCP-Verbindung mehrere Ressourcen zur selben Zeit laden. Die TCP-Verbindung wird in sogenannte Streams aufgeteilt. Für jede Ressource wird ein eigener Stream zur Verfügung gestellt. Hingegen zu HTTP/1.1 entscheidet nicht mehr allein der Browser welche Ressourcen er laden soll, sondern der Server gibt diese zum Teil nach Wichtigkeit in Streams an den Browser weiter:

    Durch dieses Verfahren können mehrere Ressourcen zur gleichen Zeit geladen werden, was den Seitenaufbau drastisch verkürzt und das enorme Potenzial von HTTP 2.0 aufzeigt. So werden Texte einer Webseite zum Beispiel mit einer höhere Priorität geladen als Bilder oder Scriptdateien. Somit kann der Besucher schon einmal anfangen zu lesen, bevor die Bilder oder Scriptdateien herunter geladen wurden. Dies passiert zwar simultan, aber beeinflusst somit nicht das lesen der Seite, da nicht mehr darauf gewartet werden muss, bis alle Ressourcen geladen wurden. Bilder oder Scriptdateien werden dann zum Beispiel mit einer geringerer Priorität übertragen da sie eh größer sind und mehr Zeit für den Transfer benötigt wird. Mit HTTP 2.0 lässt sich eine Verbindung weit besser auslasten als mit dem alten HTTP 1.1 Standard.

    Viele Browserhersteller wie auch der Google® Chrome, unterstützen bereits das HTTP 2.0 Protokoll. Derzeitig wird HTTP 2.0 aber nur über eine sichere HTTPS Verbindung unterstützt, auch wenn nach dem RFC-Standard für das HTTP 2.0 Protokoll auch eine unsichere Verbindung ausreichen würde. Dadurch können Seitenbetreiber nur mit einer aktiven HTTPS-Verbindung die neuen Technologie verwenden. Diesen Umstand stellt viele Webhosting-Betreiber vor einem größeren Ressourcen-Problem, denn jeder Aufruf einer SSL-Verschlüsselten Seite benötigt enorme CPU-Ressourcen.

    Nach unseren Tests verlangsamt sich der Seitenaufruf um ca. das doppelte. Bei einem Besucher sprechen wir hier von einem einstelligen bis zweistelligen Millisekunden-Bereich. Addiert man dass, könnten zum Beispiel anstatt 300 Besucher die Sekunde rund 1000 Besucher die Sekunde pro Server und mehr, bedient werden. Um dieses Problem zu lösen gibt es drei Möglichkeiten:

    • Die Hardware aufrüsten, vor allem die CPU um eine höhere Rechenleistung zu erzielen;
    • weniger Kunden pro Server einzuplanen, damit alle Kunden auch mit einer durchgängigen SSL-Verschlüsselung die gleiche Rechenleistung erreichen;
    • oder man lässt den Kunden dafür zahlen und empfiehlt das nächst höhere Paket auszuwählen.

    Wir bevorzugen wiederum die zweite Lösung, da wir in der Meinung sind, dass Fortschritt allen Kunden zugutekommen sollte.

    Unser Fazit: Heutzutage legen viele Seitenbetreiber viel Wert auf den Datenschutz und haben die hohen Anforderungen Ihre Inhalte durchweg verschlüsseln zu wollen. Dank HTTP 2.0 laden die Seiten extrem schnell, was die Konversionrate für viele Seitenbetreiber erhöht. Vor allem auf Mobilen Endgeräten ist das ein erfreulicher Fortschritt.

    Wir haben einen Demoshop: https://www.shopwaredemo.eu erstellt, den Sie ausgiebig testen können. In diesem Demoshop, der auf Shopware 5.2.3 basiert, haben wir HTTP 2.0 aktiviert das Ihnen verdeutlichen soll welche Vorzüge unsere Webhostingkunden mit unseren Paketen haben.

    Weitere Ressourcen zum nachlesen: